04. Februar 2025

Versöhnungsforscherin der Universität wird ausgezeichnet Der Voltaire-Preis geht an die Soziologin Rosario Figari Layús


Die aus Argentinien stammende Soziologin Prof. Dr. Rosario Figari Layús, Sprecherin des Zentrum für Versöhnungsforschung der Universität Bonn, erhält in diesem Jahr den „Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“. 

Mit dieser Auszeichnung ehrt die Universität Potsdam bereits zum neunten Mal eine Persönlichkeit aus der Wissenschaft, die sich in besonderer Weise für den gesellschaftlichen Dialog, die Freiheit von Forschung und Lehre sowie für das Recht auf freie Meinungsäußerung einsetzt. Der von der Friede Springer Stiftung finanzierte und mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde jetzt im festlichen Rahmen des Neujahrsempfangs der Universität Potsdam auf dem Campus Griebnitzsee übergeben.

Prof. Dr. Rosario Figari Layús widmet ihre Forschung und ihr gesellschaftliches Engagement der Verteidigung der Menschenrechte, der wissenschaftlichen Aufklärung und der Förderung von Gerechtigkeit und Frieden, besonders in Lateinamerika. Dort hat sie in Kontexten extremer Gewalt und Diskriminierung geforscht und gleichzeitig unermüdlich daran gearbeitet, den Stimmen der Opfer Gehör zu verschaffen und deren Rechte zu verteidigen. 

Voltaire-Preisträgerin Prof. Dr. Rosario Figari Layús mit dem Laudator Prof. Dr. Florian Schweigert (M.) und dem Präsidenten der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D.
Voltaire-Preisträgerin Prof. Dr. Rosario Figari Layús mit dem Laudator Prof. Dr. Florian Schweigert (M.) und dem Präsidenten der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. © Kevin Ryl /Uni Potsdam
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Bereits während ihres Studiums in Buenos Aires interviewte sie für ein Forschungsprojekt zu den Verbrechen der Militärdiktatur in Argentinien Angehörige von Verschwundenen sowie Überlebende illegaler Inhaftierungen und Folter. Später befasste sie sich mit der paramilitärischen Gewalt in Kolumbien und arbeitete eng mit Opfern des bewaffneten Konflikts zusammen. Dies erforderte nicht nur Mut, sondern auch ein hohes Maß an ethischem Verantwortungsbewusstsein. „Frau Layús stellte stets den Schutz und die Würde der Betroffenen in den Mittelpunkt ihrer Forschung und sorgte dafür, dass diese möglichst von den Ergebnissen profitieren konnten“, hebt Jurymitglied Prof. Dr. Florian Schweigert in seiner Laudatio hervor. 2018 gründete sie mit Kolleginnen und Kollegen das internationale Netzwerk „Academicxs en Riesgo“, das dabei hilft, die Risiko- und Bedrohungslage in Lateinamerika international sichtbarer zu machen, Unterstützungen zu fördern und gemeinsame Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Seit zwei Jahren ist Rosario Figari Layús zudem Mitglied im Beirat des Chair for the Protection of Human Rights Defenders der UNESCO, in dem sie sich aktuell für die Entwicklung eines „good practice“-Fahrplans engagiert. „Frau Layús verkörpert mit ihrer Arbeit, ihrer Beharrlichkeit und ihrem Mut die Ideale Voltaires auf beeindruckende Weise“, betont Laudator Florian Schweigert. 

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